11.11.2021 - 5.2 Umgang mit Baumbestand und Baumerhalt im Roseng...

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Wortprotokoll

Frau Dr. Fischer-Gäde führt in die Thematik ein. Herr Patzer, Frau Soldan und Frau Jahnke stellen die geplante Freiflächengestaltung am Rosengarten mit einer PowerPoint-Präsentation vor.

 

Herr Engelmann befürwortet die vorgestellte Variante 2.

 

Frau Lemke sagt, dass im Protokoll des Ortsbeirates Stadtmitte von einer Fällung von 21 Bäumen auf der Südseite die Rede ist. Herr Patzer erläutert, dass diese Bäume tatsächlich gefällt werden sollen. Dabei handelt es sich nicht um Alleenbäume, sondern um wild gewachsene Solitärbäume und Hecken. Da diese Bäume zu einer enormen Verschattung führen (angrenzender Spielplatz im rahmen des Bauvorhabens am Rosengarten) sowie die Verkehrssicherheit beeinträchtigen, ist deren Fällung geplant. Dadurch wird der Wuchs erhaltenswerter Bäume gefördert. Zur Herstellung der Struktur sind stattdessen eine Einfassung mit einer Hecke sowie ein 2 m breites Beet geplant.

 

Frau Krönert fragt, worin sich die südliche Baumreihe unterscheidet. Frau Soldan informiert, dass diese Bäume zu einem späteren Zeitpunkt gepflanzt wurden und nie in eine Kastenform geschnitten worden sind.

 

Frau Pittasch möchte gern die Größe der zu pflanzenden Bäume in Erfahrung bringen. Herr Patzer erklärt, dass die Bäume einen Stammumfang von etwa 20-25 cm haben werden und etwa 4,50 m hoch sind. So wird sich schnell ein Alleenbild herausbilden. Bei noch größeren Bäumen ist das Anwachsverhalten nicht optimal. Er verweist auf die Baumpflanzungen am Alten Strom in Warnemünde, bei denen der Unterschied zwischen Altbestand und Neupflanzungen nicht mehr erkennbar ist.

 

Herr Porst erkundigt sich nach den Aussagen der Naturschutzverbände zu den Baumfällungen sowie nach der Ermittlung der Reststandzeit der Bäume. Herr Patzer antwortet, dass es sich um keine gesetzlich geschützten Bäume handelt, sondern um ein Gartendenkmal mit einer Denkmalpflegerischen Zielstellung. Eine Begehung mit BUND und NABU ist erfolgt. Die Stellungnahmen zum dem Vorhaben (Variante 2) fallen positiv aus. Frau Soldan erläutert weiterhin, dass die Vitalität der Bäume u.a. anhand der kurzen Triebe und einer Restwandstärkenmessung (Hinweise auf Hohl-/Faulstämme) ermittelt wird.

 

Herr Herzog spricht sich für den Erhalt des aktuellen Zustandes aus. In der Wahrnehmung sind keine Lücken innerhalb der Allee feststellbar. Es könnten maximal in den Lücken neu gepflanzt werden. Frau Dr. Fischer-Gäde erklärt, dass eine Lückenbepflanzung aus fachlicher Sicht keinen Sinn macht (z.B. keine optimalen Lichtverhältnisse für gleichmäßigen Wuchs, gestörter Wurzelraum durch Nachbarbäume, kein Bewässerungssystem). Als Alternative könnte noch 40-50 Jahre bis zum Absterben des letzten Baumes gewartet werden und dann die komplette Allee neu pflanzen. Für diesen Fall besteht für alle Bäume eine gute Entwicklungsmöglichkeit.

 

Herr Kröger führt aus, dass man hinsichtlich des Klimas nicht mit der Umsetzung der Variante 2 warten sollte. Fünf alte Bäume mit schlechter Bilanz werden gegen 20 neue leistungsfähige Bäume ersetzt. Eine Neupflanzung führt neben der Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbildes einer Allee auch zu mehr Biomasse.

 

Frau Krönert fragt, ob der Denkmalschutz über dem Baumschutz steht. Frau D. Fischer-Gäde bestätigt.

 

Frau Hecht informiert, dass die finanziellen Mittel für die Umsetzung des Vorhabens vorrangig aus der Städtebauförderung kommen. Ein entsprechender Zuwendungsbescheid liegt vor. Eine Entscheidung ist bis zur Bürgerschaft im Dezember 2021, spätestens jedoch im Januar 2022 zu treffen.

 

Frau Mucha bittet um Bereitstellung der Denkmalpflegerischen Zielstellung für den Rosengarten.

 

Herr Herzog weist auf die Petition zum Schutz der Linden im Rosengarten hin, die mittlerweile 9.000 Unterschriften hat. Frau Pittasch entgegnet, dass den Unterstützern jedoch nicht der komplette Sachverhalt bekannt ist. Hinzu kommen irreführende Presseartikel. Frau Krönert stellt den Geschäftsordnungsantrag auf Rederecht für Frau Koebe, der Einreicherin der Petition. Der Antrag wird mit 8 Fürstimmen, keiner Gegenstimme und drei Stimmenthaltungen bestätigt. Frau Koebe stellt die Inhalte der Petition vor.

 

Die Ausschussmitglieder verständigen sich darauf, das Thema bis zur nächsten Sitzung ihren Fraktionen zu besprechen.