03.06.2021 - 4.1 Vorsitzende der Fraktionen der SPD, DIE LINKE.P...

Beschluss:
geändert beschlossen
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Wortprotokoll

 

Herr Werner führt aus, dass die Verwaltung den Antrag unterstützt. Seiner Meinung nach sei aber die Fokussierung auf die NS-Zeit zu kurz gegriffen. Der geplante Standort an den Wallanlagen stehe auch für Verfolgungen Homosexueller zu DDR-Zeiten. Der ursprünglich geplante Standort am Rosengarten habe durch die dort geplanten denkmalpflegerischen Umgestaltungen und die Eingliederung von Bänken in Hecken seine Wirkung verloren.

 

Frau Schulz begrüßt diesen Gedanken. Die Repressionen seien nicht mit Kriegsende vorbei gewesen. Trotz vieler Erfolge läge noch immer ein Weg zu mehr Respekt vor uns. Die Tafel müsse auch dieser Tatsache Rechnung tragen, es sei aber wichtig dieses Geschehen nicht mit dem im 3. Reich gleichzusetzen. Sie regt an, als Kulturausschuss einen entsprechenden Änderungsantrag einzubringen.

 

Frau Knitter äußert, dass dies nicht die Intention des Antrages sei. Es habe zwar in beiden deutschen Staaten nach 1945 Verfolgungen gegeben, diese seien aber in keiner Weise mit den Verfolgungen im Dritten Reich vergleichbar.

 

Auch Herr Möller weist darauf hin, dass mit der Regenbogenbank explizit an die Opfer des Faschismus erinnert werden solle. Viele Homosexuelle hätten diese Zeit nicht überlebt.

 

Herr Dr. Kalbe weist darauf hin, dass man gegebenenfalls den geplanten Standort überdenken müsse, da dieser aus einer anderen politischen Epoche belastet sei.

 

Frau Tannhäuser erscheint es schwierig, auf der Tafel die Verfolgungen in den unterschiedlichen Epochen angemessen darzustellen. Wenn man dies tue, müsse auch das Heute Berücksichtigung finden.

 

Frau Lemke merkt an, dass auch in der DDR etliche Lebenswege gebrochen worden seien.

 

Herr Dr. Prophet spricht sich für den Änderungsantrag aus, es müsse aber eine deutliche Differenzierung geben.

 

Im Ergebnis der Diskussion beschließen die Ausschussmitglieder folgenden Änderungsantrag:

 

Der erste Absatz des Beschlussvorschlags wird ergänzt:

 

Dabei sollte auch der Tatsache Rechnung getragen werden, dass Homosexuelle in beiden

deutschen Nachkriegsstaaten gesellschaftlicher Stigmatisierung und staatlicher

Verfolgung ausgesetzt waren. Eine Gleichsetzung mit der Verfolgung vor 1945 darf nicht

erfolgen.

 

Abstimmung:                                              Abstimmungsergebnis:

 

Dafür:

6

 

 

 

Dagegen:

3

 

Angenommen

x

Enthaltungen:

1

 

Abgelehnt

 

 

 

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Beschluss mit Änderung:

 

Die Bürgerschaft der Hanse- und Universitätsstadt Rostock beschließt, dass zur Erinnerung an die verfolgten und ermordeten Homosexuellen im Dritten Reich eine Regenbogenbank aufgestellt wird. Als Standort wird der Übergang zwischen der Kröpeliner Straße zu den Wallanlagen vorgeschlagen. Neben der Bank wird eine Tafel installiert, welche über die Bedeutung der Gedenkstätte aufklärt. Dabei sollte auch der Tatsache Rechnung getragen werden, dass Homosexuelle in beiden deutschen Nachkriegsstaaten gesellschaftlicher Stigmatisierung und staatlicher Verfolgung ausgesetzt waren. Eine Gleichsetzung mit der Verfolgung vor 1945 darf nicht erfolgen.

Die Aufstellung der Regenbogenbank erfolgt unabhängig vom Konzept der Hansestadt Rostock, in Absprache mit den Ortsbeiräten zusätzliche Bänke im Stadtgebiet aufzustellen.

 

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Abstimmung:                                              Abstimmungsergebnis:

 

Dafür:

7

 

 

 

Dagegen:

2

 

Angenommen

x

Enthaltungen:

1

 

Abgelehnt

 

 

 

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Anlagen zur Vorlage

Online-Version dieser Seite: https://ksd.rostock.de/bito020?TOLFDNR=7153879&TOLFDNR=7153879&selfaction=print