04.06.2020 - 6.1 Information der Verwaltung über die Auswirkunge...

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Wortprotokoll

 

Frau Bade informiert über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Stadtbibliothek. Die Schließung der Hauptstelle und der Zweigbibliotheken habe zu einer deutlichen Zunahme bei der Onleihe geführt. Zudem sei das Angebot des Büchertaxis vor allem durch ältere Bürger und Bürgerinnen gern genutzt worden.

Die Bibliothek habe diverse digitale Angebote über Facebook, Instagram und Youtube unterbreitet. Durch die Pandemie habe es einen Digitalisierungsschub in der Einrichtung gegeben. Nach der Wiederöffnung der Bibliotheken sei der Zulauf noch verhalten, was auf die Hygieneauflagen zurückzuführen sei.

 

Das ausführliche Zahlenmaterial wird dem Protokoll als Anlage beigefügt.

 

 

Herr Reichel informiert zur Situation am Volkstheater. Er habe sich in den letzten Wochen vor allem intensiv mit juristischen und arbeitsrechtlichen Fragen insbesondere in Bezug auf die Kurzarbeit befassen müssen. Durch die unterschiedlichen Verträge / Tarifverträge am Haus sei keine einheitliche Regelung möglich. Dass es kaum finanzielle Unterschiede zwischen arbeitenden Mitarbeitern und Mitarbeitern in Kurzarbeit gebe, führe zu Unzufriedenheit im Haus.

 

Den künstlerischen Betrieb werde man mit kleineren Aktionen wieder starten.

Beim Kooperations-Projekt "Klangwolke" spiele die Norddeutsche Philharmonie Wunschmusik, die aus dem Saal der HMT im NDR übertragen werde. Auf dem Theatervorplatz starte man am 20.06. die Reihe „Happy hour“ mit kleinen Beiträgen aus dem Theaterprogramm und gleichzeitig die Kampagne „Flexi-Abo“. Im Kurhausgarten seien Chorkonzerte geplant. In der Halle 207 werde man ab dem 08.08. die Vorjahresproduktion Blues Brothers“ in kleiner Besetzung wieder aufnehmen. Die neue Saison werde sich schwierig gestalten, da z.B. geplante große Opernproduktionen auf Grund der Hygienemaßnahmen und Abstandsregelungen nicht durchführbar seien.

Die reduzierten Platzkapazitäten führen zu hohen Einnahmeausfällen. In der Halle 207 seien derzeit nur 113 Besucher statt der regulären 667 Besucher gestattet.

 

Herr Madsen äert, es sei wichtig, langsam zur Normalität zurückzukehren. Auf den Einrichtungen und Vereinen laste ein großer Druck, da viele mit hohen Einnahmeausfällen und hohen Ausgaben zu kämpfen hätten.

Man müsse gewisse Risiken eingehen, diese müssten aber kontrollierbar sein. Ein respektvoller Umgang miteinander sei ihm wichtig. So könne er sich Kleinstveranstaltungen im Stadtgebiet vorstellen.

Das Kulturamt habe die Auswirkungen der Pandemie in einer Übersicht dargestellt.

Das von der Bürgerschaft beschlossene Budget für die Abfederung der Pandemie-Auswirkungen in Höhe von 100.000 € sei darin um 85.000 € überschritten worden. Diese Überschreitung solle durch Landeshilfen gedeckt werden.

Die Liste stehe also noch unter Vorbehalt, da sich die Höhe der Unterstützung durch das Land erst in den nächsten Monaten zeigen werde.

Da man aber jetzt wieder den Kulturbetrieb in Teilen starten wolle, müsse man mit einem gewissen Risiko leben. Gegebenenfalls müsse über den Nachtragshaushalt nachgesteuert werden.

 

Herr Werner ergänzt, dass in der Übersicht auch die Maßnahmen der Vereine dargestellt worden seien, die zur Minderung der finanziellen Pandemie-Auswirkungen ergriffen worden seien (Kurzarbeitergeld, Soforthilfe, Ehrenamtsstiftung). Für die Unterstützung über die Säulen 2 und 3 des Schutzfonds des Kultusministeriums gebe es eine erste Frist der Antragstellung (31.07.) für den Zeitraum 13.03. bis 31.05. Man hoffe, dass der Zeitraum für den Schutzfonds verlängert werde, da erst nach dem 31.05. größere Defizite entstehen würden. Zunächst waren die Soforthilfe und das Kurzarbeitergeld eine wirksame Hilfemaßnahme. Bedingt durch Kapazitätsreduzierungen und den Wegfall des Kurzarbeitergeldes bei der Wiederaufnahme des Kulturbetriebes werde es weiterhin ein Defizit geben.

 

Die Ausschussmitglieder beschließen Rederecht für Frau Bauers, Herrn Schmiedt und Herrn Kirsten.

 

Frau Bauers stellt das Konzept für die Bespielung des Circus Fantasia in den Monaten Juli bis September vor. Die Aufstellung des Zeltes sei zunächst fraglich gewesen. Da die Mitarbeiter dazu aus der Kurzarbeit geholt werden müssen und die Kosten für den Aufbau anfallen, sei man auf zusätzliche Unterstützung von Stadt und Land angewiesen. Gemeinsam mit der Compagnie de Comédie und dem MAU-Club wolle man neben Ferienangeboten für Kinder an drei Tagen in der Woche Veranstaltungen im Zelt anbieten. Eine Öffnung für weitere Kulturträger sei möglich. Die Besucherkapazität könne dabei durch die Öffnung der Seitenwände und den Wegfall des Backstagebereiches vergrößert werden. Für diese Sommerbespielung seien, wie in der vorgelegten Übersicht des Kulturamtes dargestellt, 55.000 € zusätzliche Förderung nötig.

 

Herr Schmiedt stellt das Konzept der Veranstaltungsreihe „Aufatmen“ von POPKW e.V. vor. An verschiedenen Orten in der Stadt und auf einem Segelschiff als Bühne im Stadthafen sollen kleinformatige Veranstaltungen stattfinden. Am 30.05. fand bereits ein „Probelauf“ statt, der von den Gästen gut angenommen wurde. Dabei ist auch geplant, in den verschiedenen Stadtteilen Angebote für jüngere und ältere BewohnerInnen zu machen. Man wolle die freischaffenden Künstler und das Publikum zusammenbringen.

 

Frau Kranig und Frau Schulz unterstützen den dezentralen Ansatz des „Aufatmen-Projektes“, da die Stadtteile im Vergleich zum Angebot in der Innenstadt deutlich benachteiligt seien.

 

Herr Werner äert, dass man in den nächsten Tagen mit der POPKW zum Projektumfang und -inhalt ins Gespräch kommen werde. In der Liste mit den geplanten Förderungen für kleine Projekte sei eine Summe für das Projekt reserviert. Diese sei abhängig von anderen eingereichten Projekten des Antragstellers.

 

Frau Knitter weist darauf hin, dass die Vereine auch die Budgets der Ortsbeiräte anfragen sollten.

 

Herr Kirsten weist darauf hin, dass die Vereine und Einrichtungen jetzt die Gelegenheit nutzen müssten, um die von Bund und Land bereitgestellten Fördergelder einzuwerben.

Jetzt sei die beste Gelegenheit an Geld auch für investive Maßnahmen zu kommen.

Auch freisschaffende Künstler hätten die Möglichkeit des Stipendiums des Landes bisher zu wenig genutzt.

 

Die Ausschussmitglieder äern sich unterstützend zu den vorgestellten Projekten und Maßnahmen zur Pandemie-Bewältigung und danken auch der Verwaltungr die Begleitung und Unterstützung der Kulturträger. Es sei richtig, dass der Veranstaltungs- und Kulturbetrieb wieder losgehe. Wichtig sei dabei die Einwerbung der Landes- und Bundesmittel aber auch die Entwicklung nachhaltiger Kulturangebote. Man werde den Prozess als Ausschuss weiter begleiten.