20.02.2020 - 3.1 Sachstand der Planungen für die Errichtung des ...

Reduzieren

Wortprotokoll

 

Herr Rieck (KOE) informiert, dass der Bauantrag für die Sanierung der Kunsthalle heute genehmigt worden sei. Nach Abschluss der Lindenberg–Ausstellung werde Anfang Oktober mit den Arbeiten begonnen. Die Maßnahme werde ca. 2 Jahre in Anspruch nehmen. Man habe auf Grund der Fördermittel nur ein beschränktes Zeitfenster zur Verfügung. Zurzeit erstelle man die Leistungsverzeichnisse für die Ausschreibungen.

 

Frau Jahnke erläutert, dass man im Rahmen der Mehrfachbeauftragung verschiedene Standorte für einen Uecker-Kasten untersucht habe. Die unterirdische Variante sei zunächst die Vorzugsvariante gewesen. Vertiefende Prüfungen durch die Verwaltung hätten aber gezeigt, dass bei dieser Variante der denkmalpflegerische Schutz des Erscheinungsbildes der Kunsthalle nicht oder nur unzureichend gewährleistet werden könne. Die baulichen Auswirkungen von Rettungswegen, Treppen und Entlüftungen seien in dem Entwurf nicht ausreichend dargestellt worden, so sei eine Zustimmung aus denkmalpflegerischer Sicht nicht möglich. Es seien weitere Untersuchungen erforderlich.

Auch kostenmäßig seien unterirische und überirdische Varianten zu vergleichen.

 

Frau Kleemann weist darauf hin, dass in Schwerin bereits für die dort angekaufte Uecker-Sammlung ein Erweiterungsbau am Staatlichen Museum errichtet worden sei. Diesen Aspekt müsse man bei weiteren Planungen berücksichtigen, da es sich auch hier um öffentliche Mittel in Größenordnungen handele.

 

Frau Schulz unterstützt den Gedanken und merkt an, dass man überlegen müsse, was landeskulturpolitisch sinnvoll sei. Land und Bund sowie weitere Förderer hätten ca. 1,5 Mio EUR in den Ankauf der Schweriner Werke investiert. Schwerin engagiere sich darüber hinaus u.a. mit dem Uecker-Forschungsstipendium.  

 

Frau Dr. Maaß, Vorsitzende des Ortsbeirates Reutershagen, informiert, dass sich der Ortsbeirat vor kurzem neu konstituiert habe und sich mit den Fragen des Uecker-Kastens daher noch nicht vertiefend beschäftigen konnte.

 

Herr Jänicke, ehemaliger Vorsitzender des Ortsbeirates Reutershagen, weist darauf hin, dass sich der alte Ortsbeirat vor allem gegen eine Errichtung eines Baus auf der Grünfläche zwischen Kunsthalle und Schwanenteich ausgesprochen habe. Die unterirische Variante sei daher vom alten Ortsbeirat wohlwollend aufgenommen worden. Eine multifunktionale Nutzung werde positiv gesehen.

 

Frau Knitter verweist auf den offenen Diskussionsstand und empfiehlt, die Verwaltung über einen Antrag die Details zu Inhalten und Standort klären zu lassen. Wichtig sei ein Zeichen an den Künstler, dass die Hanse- und Universitätsstadt Rostock an der dauerhaften Präsentation seiner Leihgabe Interesse habe.

 

Herr Werner weist darauf hin, dass auch Fragen der Trägerschaft eines eventuellen Uecker-Kastens und der vertraglichen Verhältnisse zu Uecker zu klären seien.

 

Die Ausschussmitglieder erteilen Herrn Beise von pro kunsthalle e.V. das Rederecht. Sie bitten um Information, ob über die Uecker-Präsentation hinaus andere konzeptionelle Ideen für den Bau geplant seien.

 

Herrn Beise äußert, dass ihm nur die Nutzung für die Uecker-Werke und durch die Museumspädagogik bekannt sein.

 

Frau Kleemann verweist darauf, dass das Vorhaben bisher nicht im Museumskonzept der Stadt verankert sei und eine Fortschreibung nötig wäre.

 

Frau Dr. Selling antwortet, dass das Thema damals nicht relevant gewesen sei. Bei einer Fortschreibung des Museumskonzeptes müsse man aber auch über den Umgang mit der August-Bebel-Straße 1, über einem landseitigen Bau für das Schifffahrtsmuseum im IGA-Park sowie über eine künftige Innensanierung der Depoträume im Wasserturm reden. Dies seien die Projekte, die die Verwaltung prioritär interessieren. Die Sanierung des Lagebuschturmes sei ein weiteres Vorhaben.

 

Herr Dr. Kalbe regt an zu prüfen, ob nicht auch die August-Bebel-Straße ein Ort für die Uecker-Präsentation sein könnte.

 

Im Ergebnis der Diskussion verständigen sich die Kulturausschussmitglieder, folgenden Antrag einzubringen:

 

Beschlussvorschlag:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, der Bürgerschaft zum geplanten Uecker-Kasten

-     eine Vorhabenkonzeption

-     ein Ausstellungskonzept

-     ein Nutzungs-/ Betreiberkonzept

-     und eine Standortentscheidung

zum Beschluss vorzulegen.

 

Dazu ist vom Oberbürgermeister ein Dialog hinsichtlich eventueller Überschneidungen bezüglich der Ausstellung von Kunstwerken von Günther Uecker mit den Staatlichen Museen Schwerin zu führen.

 

 

Begründung:

 

Der international anerkannte Künstler Günther Uecker feiert im März 2020 seinen 90. Geburtstag. Zahlreiche Museen und kulturelle Einrichtungen des Landes Mecklenburg-Vorpommern, u. a. die Kunsthalle der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, nehmen dieses Ereignis zum Anlass, den Künstler etwa durch Ausstellungen zu ehren. In Schwerin soll in diesem Jahr das „Uecker-Forschungsinstitut“ gegründet werden.

 

Nach der Ausstellung „Der geschundene Mensch“ im Jahr 2016 überließ Günther Uecker der Kunsthalle Rostock mehrere Werke als Dauerleihgabe, die neben weiteren Arbeiten des Künstlers im sog. „Uecker-Kasten“ gezeigt werden sollen. Nach einer bereits erfolgten Standortanalyse gliedert sich der „Uecker-Kasten“ ersten Plänen zufolge als unterirdischer Erweiterungsbau der Kunsthalle Rostock direkt an.

 

Der vorliegende Antrag zielt darauf ab, die bisherigen Planungen zum „Uecker-Kasten“ durch eine Konkretisierung und konzeptionelle Untersetzung voranzutreiben, um die Bürgerschaft der Hanse- und Universitätsstadt Rostock in die Lage zu versetzen, anschließend über eine Umsetzung des Vorhabens zu befinden. 

 

 

Abstimmung:                                                  Abstimmungsergebnis:

 

Dafür:

10

 

 

 

Dagegen:

0

 

Angenommen

x

Enthaltungen:

0

 

Abgelehnt

 

 

Reduzieren