27.01.2020 - 3.1 Diskussion zum Thema Nahverkehr
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3.1
- Datum:
- Mo., 27.01.2020
- Status:
- öffentlich (Niederschrift genehmigt)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Sitzung
Wortprotokoll
Herr Dr. Barwisch vom Büro plan:mobil Verkehrskonzepte & Mobilitätsplanung stellt anhand einer PowerPoint-Präsentation die verkehrspolitischen Zielsetzungen des gemeinsamen Nahverkehrsplanes vor. Die Präsentation befindet sich als Anlage zum Protokoll.
Auf Nachfrage erläutert Herr Dr. Barwisch, dass die finanzielle Untersetzung für die einzelnen Maßnahmen zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt.
Seitens des Landkreises wird eine bessere Anbindung nach Teterow und zum Flughafen Laage an den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) gefordert.
Es wird festgestellt, dass die Zielsetzungen vorrangig auf mehr Qualität für bestehende Nutzer ausgelegt ist, es fehlen die quantitativen Ziele. Auch die grundsätzliche Entscheidung zur Stadtbahn sollte getroffen werden. Es wird hinterfragt, ob Verkehrsinitiativen der Gemeinde ebenso in den Nahverkehrsplan eingebunden werden und ob es vorgesehen ist, Taxibetriebe an den Endhaltestellen einzusetzen oder die Taktung der S-Bahn verkürzt werden kann.
Herr Dr. Barwisch erläutert, dass weder Stadt noch Land Aufgabenträger des SPNV sind, lediglich Wünsche können weitergegeben werden. Der Nahverkehrsplan hat nur Einfluss auf die Straßenbahn und den Bus. Die Darstellung des Liniennetztes erfolgt hierarchisch. Die Angebote an den Verknüpfungspunkten der Linien sollen erweitert werden, z. B. Änderungen bei den Taktzeiten, Einsatz von Taxis und Bussen. Der Nahverkehrsplan befindet sich aktuell in einer frühen Phase, in welcher Ziele und Leitsätze festgeschrieben sind, die es heißt, durch die Politik zu beschließen. Diese werden dann in Qualitätsstandards überführt (z. B. Aussagen zur Taktung). Ziele sind u. a. die Erhöhung der Qualität und das Erreichen neuer Fahrgäste. Die Dauer der Bearbeitungszeit für den Entwurf des Nahverkehrsplanes nach Beschluss der Leitziele beträgt ca. ein Jahr.
Bezüglich der Stadtbahn bedarf es einer politische Grundsatzentscheidung, so Herr Dr. Barwisch. Dieses Thema benötigt eine lange Planungszeit. Kurzfristig herbeigeführte Erfolge im ÖPNV bei bestehender Infrastruktur werden angestrebt. Es wird der Unterschied zwischen Konkurrenz und Alternative hinterfragt. Herr Dr. Barwisch erklärt, dass es in der Stadt vor allem darum geht, mit dem ÖPNV eine Konkurrenz zum motorisierten Individualverkehr zu schaffen. Im ländlichen Raum ist dies aufgrund der Fläche nicht möglich. Hier kann der ÖPNV eher eine Alternative darstellen.
Herr Stein schlägt die Gründung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe vor, an dem jeweils 3 Vertreter aus den hier anwesenden Gremien teilnehmen können, um sich dem Thema Nahverkehrsplan intensiver zu widmen. Die Arbeitsgruppe soll noch vor der Sommerpause 2020 tagen.