27.08.2015 - 6.1 Vergabe Projektstelle "Aufarbeitung der rassist...

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Wortprotokoll

 

Frau Schulz und Frau Dr. Selling informieren, dass der Soziale Bildung e.V. den Zuschlag bei der Vergabe der Projektstelle zur Aufarbeitung der rassistischen Ausschreitungen 1992 in Rostock bekommen habe. Über die Entscheidung der Jury sei das Einvernehmen mit dem Oberbürgermeister hergestellt worden. Erste Gespräche zwischen Verwaltung und Verein zur Umsetzung des Projektes hätten bereits stattgefunden. Der Verein werde zunächst Recherchearbeit leisten und dann auf Grundlage der vorliegenden Daten, Materialien für die pädagogische Vermittlung des Themas erarbeiten.

 

Frau Dr. Selling informiert, dass sich die Verwaltung einen künstlerischen Wettbewerb zur Verstetigung des Gedenkens vorstellen könne. Der Jahresetat für Kunst im öffentlichen Raum (51.000 €) sei dafür aber nicht ausreichend und man müsse über eine Aufstockung der Mittel auf ca. 100.000 € nachdenken.

 

Frau Schulz informiert, dass das von der AG Gedenken erarbeitete Konzept „Dezentrales Gedenken“ im Entwurf vorliege und den Fraktionen bereits zugegangen sei. Vor einer Beschlussfassung durch die Bürgerschaft soll das Konzept breit diskutiert werden.

 

Herr Dr. Mrotzek merkt an, dass seiner Meinung nach etliche Formulierungen des Konzeptes überdacht werden müssen. Er spricht sich gegen eine kollektive Schuldzuweisung aus. Man müsse die Verantwortlichen konkret benennen.

 

Frau Cornelius äußert, dass das Konzept in der vorliegenden Form auf Unverständnis u. a. in den Ortsbeiräten stoßen werde.

 

Frau Schulz entgegnet, es gehe nicht um kollektive Schuldzuweisungen. Man wolle Offenheit und die Bevölkerung für das Thema sensibilisieren.  Es sei wichtig zu diskutieren, welche Verantwortung die Stadtgesellschaft an den Ereignissen gehabt habe, welche Schlüsse man für die Zukunft daraus ziehen könne und wie man künftig mit dem Erinnern an die Geschehnisse umgehen wolle. 

 

Frau Dr. Selling bekräftigt, dass der Diskussionsprozess wichtig sei und man einen Konsens finden müsse. Dazu müsse man sich die notwendige Zeit nehmen.