25.03.2014 - 8.1 Informationen zum IGA Konzept

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Wortprotokoll

Herr Mucha begrüßt Frau Jens, Präsidentin der Rostocker Bürgerschaft und Aufsichtsratsvorsitzende der IGA GmbH sowie Herrn Vogt, Geschäftsführer IGA Rostock GmbH und Herrn Dr. Dankert-Carstensen, Leiter des Schiffbau-/Schifffahrtsmuseum Rostock.

Frau Jens bedankt sich für die Einladung zu dieser Sitzung. Sie informiert über die Entscheidung der Rostocker Bürgerschaft am 05.03.2014 zum Bürgerbegehren über die Standortverlegung des Traditionsschiffes in den Rosrocker Stadthafen. Der Antrag wurde abgelehnt. Das Schiff bleibt dem bisherigen Standort erhalten.

Sie übergibt zum Thema  „Informationen zum IGA Konzept“ das Wort an Herrn Vogt.

Herr Vogt:
Die Bürgerschaft hat am 29.06.2011 die positive Weiterentwicklung des IGA Parks in Rostock in Verantwortung der IGA Rostock 2003 GmbH zu einem attraktiven Bildungs-, Event- und Tourismusort, in Verbindung mit einem maritimen Museum, beschlossen.

Die IGA GmbH wurde beauftragt ein Entwicklungskonzept zu erstellen. Die Arbeit an diesem Konzept ist abgeschlossen und wurde dem Aufsichtsrat der IGA Park 2003 GmbH vorgestellt. Es wurde einstimmig angenommen und im September 2013 vorgestellt.

Mit diesem Konzept soll der IGA Park zu einem zukunftsweisenden Bürger- und Erlebnispark umgebaut werden. Es wird eine bürgerfreundliche, attraktive Grünfläche entstehen, die im Unterhalt den Ausgaben vergleichbarer Parks angeglichen wird und die ihre Reize besser ausspielen kann. Wesentlicher Bestandteil ist die bauliche Erweiterung und Neukonzeption des Rostocker Schiff- und Schifffahrtsmuseum.
Ziel ist die Besucherzahlen zu erhöhen und die Unterhaltskosten zu senken. Der jährliche Zuschuss aus der Stadtkasse soll um 500.000 € reduziert werden.

Frau Petzold erscheint zur Sitzung. Damit sind 10 von 11 Mitgliedern des Ortsbeirates anwesend.

Es wurde ein Team mit der Erarbeitung des Parkentwicklungskonzeptes beauftragt. Dieses Team besteht aus dem Landschaftsarchitekturbüro Hager Partner GmbH, dem interdisziplinären Architekturbüro Holzer Kobler Architekturen und der Runze & Casper Werbeagentur GmbH.

Das Konzept wurde stufenweise erarbeitet:

- Bestandsanalyse
- Interviews mit Fachleuten
- Einholung Bürgeransichten
- Konzepterstellung

Dabei wurde festgestellt, dass sich der Park zum gegenwärtigen Zeitpunkt in sehr guten Zustand befindet. Er ist durch seine enge Verbindung zum Wasser geprägt, welches eine optische Kulisse für Museen darstellt. Vorhanden sind der Strand, die Museumspier, das Traditionsschiff und die Bootswerft. Der Freilichtausstellung mangelt es an Attraktivität. Die aktuellen Besucherzahlen belaufen sich, inklusive der Veranstaltungen, auf 175.000 Besucher/ jährlich.
Die Verkehrsanbindungen müssen verbessert werden. Es muss eine räumliche Gesamtneuordnung und die Auflösung des Rückbaus von Parkinhalten (Rückbau der internationalen Gärten) erfolgen.
Die chinesischen, japanischen, ungarischen und holländischen rten bleiben erhalten.








Der Ausbau von Spiel- und Freizeitangeboten (z.B. Skaterbahn, Minigolf, Kletterwald, Wasserski durch privatwirtschaftliche Nutzung), die weitere Nutzung des Parks für Großveranstaltungen ( z.B. Lichtklangnacht mit 6000 Besuchern 2013) , die Bestreifung des Parks zum Schutz vor Vandalismus und die Schaffung weiterer Eingänge mit Kassenautomaten sind angedacht.
Der geringe Eintrittspreis von 1 € soll beibehalten werden.
Die Hauptwege sollen für Radfahrer nutzbar gemacht werden.
80 % aller Bürgerzuschriften sind für die Beibehaltung des Hundeverbotes im Park.
Die attraktiven Parkelemente sollen erhalten bleiben.

Herr Vogt übergibt das Wort an Herrn Dr. Dankert-Carstensen. Er informiert über den Teil
„Museumsgarten“.

Herr Dr. Dankert-Carstensen:

Der Hintergrund der Entstehung eines Museumsgartens ist der bisher mangelhafte Umgang der Hansestadt mit ihrem maritimen Erbe.
Der Museumsgarten bildet die Kernzone des Parkareals.
Die Besucherzahl des Museums liegt derzeit bei ca. 28.000 Besucher/ pro Jahr.
Zielstellung ist hier, die Integration des Traditionsschiffes, der Museumsneubau und der Museumsgarten als maritimes Highlight.
Der Vorteil dieses Standortes ist der Ausblick zum Wasser, die Hafen- und Geräuschkulisse, sowie die günstige Anbindung über den Wasserweg.
Ein Grüngürtel zwischen Bürgerpark und Museumsgarten soll als Abtrennung dienen. Dieser soll für private Aktivitätsangebote genutzt werden, der Senkbereich als Erlebnisraum. Im holländischen Garten könnte eine Kelpwaldinstallation Gestalt annehmen.
Die Bootswerft, als Lern- und Veranstaltungsort wird mit dem Museum direkt  verbunden.
Die Ausstellungsthemen im Museum werden Hafen, Werftindustrie/Schiffbau und das Traditionsschiff als größtes Exponat, sein. Die Inhalte der maritimen Dauerausstellung sollen im Allgemeinen umfassender und moderner dargestellt werden.
Das Museumsgebäude, mit Cafeteria, Restaurant, Terrasse und einem 60 m hohen gläsernen Aussichtsturm wird schwebend, über die abgesenkten Gärten und feste Anbindung zum Traditionsschiff, sein.

Die Kosten für die Investitionen und  den Neubau liegen bei ca. 3 Mill. €, für den Bereich des Museums/Schiffgarten sind ca. 18,3 Mill. € geplant.
Die positive Prognose für die Besucherzahlen geht in Richtung ca. 75.000 pro Jahr.
Für das Museum ist ein Eintrittspreis von 9 € angedacht.
Das Finanzmodell wird derzeit erarbeitet.

Herr Mucha bedankt sich für die interessanten Ausführungen und eröffnet die Fragerunde.

Herr Woldtmann:
1. Besteht im IGA Park die Möglichkeit zu grillen?
2. Besteht die Möglichkeit im Sommer mehr Großveranstaltungen im Park zu veranstalten?
zu 1: diese Möglichkeit besteht schon seit einigen Jahren im Bereich des Rhododendronhains, dort sind Grillstellen vorhanden.
zu 2: Es gibt bereits viele Großveranstaltungen in den Sommermonaten.
Herr Woldtmann möchte seinen Standpunkt noch einmal vertreten. Er findet, dass das Traditionsschiff in den Park gehört.





Frau Jens:
Die Zäune werden bleiben.
Folgendes muss bei allen Diskussionen bedacht werden. Die Vorsteuer gibt es solange es wirtschaftliche Aspekte gibt. Wir reden hier von einem Entwicklungskonzept. Es wird über eine ökologische Wohnbebauung im ehemaligen Gartenbereich und über den Neubau einer Stadthalle am Hamburger Tor nachgedacht.
2019 endet der besondere Förderstatus für MV, bis dahin muss sich die Stadt klar sein, was sie will.
Das Konzept des Parks war schon in der Nachnutzung so angedacht.
Für den Verbleib des Schiffes wurden 10 Standorte geprüft und einheitlich wurde sich für den IGA Park entschieden. Das benötigte Areal  kann im Stadthafen nicht zu Verfügung gestellt werden.
Der IGA Park und das Traditionsschiff sind bis 2033 an Fördermittel gebunden.
Und zum Schluss sollte niemand vergessen, was die IGA dem Nordwesten von Rostock alles gebracht hat, allein die Unterstützungen durch das  Wohnumfeldprogramm waren sehr beachtlich und ohne die IGA würde das Traditionsschiff vielleicht  nicht mehr existieren.

Herr Schulz T.:
Frage an Frau Jens, ob sie weiß, warum das Traditionsschiff seit 44 Jahren im Bereich des jetzigen IGA Parks liegt?
Antwort: Der jetzige Stadthafen war zu DDR-Zeiten ein gesperrtes Gebiet.

Frau Pevestorf:
Sie hat den Eindruck, dass die Mehrzahl der Besucher des IGA Parks nicht Museumsbesucher sind, sonder wegen der Naherholung in den Park kommen.
Das Traditionsschiff liegt dort einfach zu abgelegen, ob das Konzept die Besucherzahlen wirklich steigen lässt ist fraglich, ebenso ob dies alles die entstehenden Kosten rechtfertigt.
Sie ist der Meinung, dass nicht alles an einem Ort zentriert werden muss.

Herr Mucha:
Der Standort des Traditionsschiffes im IGA Park ist richtig. Die Attraktivität des Standortes muss allerdings, wie im Konzept angedacht, erhöht werden.

Frau Petzold:
Das Konzept ist sehr gut.
Wie soll die zeitliche Umsetzung erfolgen?
Antwort:
Erstmal muss die Frage der Fördermittel, private Sponsoren usw. geklärt werden  und ganz wichtig ist die Einigung zwischen der Bürgerschaft und dem Oberbürgermeister. Solange man sich dort nicht einig ist, wird es keine Fördermittel geben.

Herr Hoppe:
Besteht die Möglichkeit ein Handout des Konzeptes zu erhalten?
Antwort: Dem Ortsbeirat wird ein Exemplar zu Verfügung gestellt.

Wie sollen Besucher mit dem Bus ( z.B. Reisebus ) den Park erreichen?
Antwort: Reisebusse können jetzt bereits bis zum Schiff fahren.